«Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähle ihm deine Pläne». Das ist ein ziemlich berühmter Satz, aber wie wahr ist er? Ist es wirklich wahr, dass etwas nicht klappt, nur weil jemand anderes davon erfahren hat? Jeder hat irgendwelche Pläne, und selbst wenn sie nicht mitgeteilt werden, wie wahrscheinlich ist es, dass sie verwirklicht werden? Was ist, wenn jemand eifersüchtig wird und das Unglück heraufbeschwört?
Es gibt Sprichwörter wie «Womit du prahlst, wird dir fehlen» und «Das Glück liebt die Stille», aber was ist, wenn es noch nichts gibt, womit man prahlen könnte? Nehmen wir an, du hast dich zum Tanzen angemeldet und bist gut dabei, aber du möchtest mehr tun, zum Beispiel auf der Bühne stehen. Es ist ein natürlicher Wunsch, Ihre Träume mit Ihren Lieben zu teilen. Das ist es, was uns Psychologen und Coaches in der Ausbildung beibringen. Fachleute ermutigen uns, unsere Pläne mit anderen zu teilen, angeblich, damit wir keine Chance haben, sie nicht zu verwirklichen. Denn sonst entpuppt man sich nur als Angeber. Es ist auch möglich, dass Ihre Konkurrenten Ihren Plan früher umsetzen.
Wissenschaftler sind jedoch der Meinung, dass der Grund, warum man eine wichtige Angelegenheit nicht im Voraus besprechen sollte, in den Eigenheiten der Arbeit unseres Gehirns liegt und keineswegs mit Esoterik zu tun hat. Dieses Phänomen wird als «Gefühl der vorzeitigen Endgültigkeit» bezeichnet. Wenn wir nämlich jemandem laut von unseren Ideen erzählen, nimmt das Gehirn sie als etwas Erreichtes wahr und entspannt sich. Lob regt die Ausschüttung von Dopamin in die Blutbahn an, und wir haben das Gefühl, schon alles geschafft zu haben. Das führt zu Faulheit und Zaudern.